Was ist Postforming?

Was ist Postforming?

Der Begriff „Postforming“ bezeichnet das Biegeverfahren, das bei speziell entwickelten Laminaten angewandt wird, die alle bekannten Eigenschaften von Standardhochdrucklaminaten besitzen, aber zudem auch zu einfachen zylindrischen, konkaven oder konvexen Kurven geformt werden können.

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Nahtlose, gewölbte Oberflächen sind oft ästhetisch ansprechender als scharfe Kanten an inneren und äußeren Winkeln. Sie beseitigen außerdem Ecken, in denen sich Schmutz oder Wasser ansammeln könnte.

Die Stärke spielt bei der Formbarkeit eine wichtige Rolle. Im Allgemeinen ermöglichen dünnere Laminate engere Biegeradien als dickere Laminate. Flammhemmende Postforming-Laminate sind weniger formbar sind als nicht flammhemmende Postforming-Laminate gleicher Stärke.

Im Gegensatz zu manchen Postforming-Laminaten, die Haltbarkeitsbeschränkungen aufweisen, verringert sich die Formbarkeit von Formica®-Laminaten auch bei Langzeitlagerung nicht.

Postforming-Vorgang

Alle Postforming-Vorgänge erfordern, dass das Laminat an der Stelle erhitzt wird, an der es geformt werden soll. Die besten (d. h. spannungsfreien) Biegungen werden erzielt, wenn das Laminat auf knapp unter der Temperatur erhitzt wird, bei der es Blasen bilden würde (ca. 190 °C). Während die Heizmethode variieren kann, sollte die Formungstemperatur immer relativ schnell erreicht werden.

Praktisch muss es natürlich einen relativ weiten Temperaturbereich für die Formung geben (d. h. zwischen der niedrigsten Temperatur, bei der sich das Laminat ohne Rissbildung formen lässt, und der höchsten Temperatur, die ohne Risiko von Blasenbildung sicher angewandt werden kann). Der empfohlene Formungstemperaturbereich für die Postforming-Laminate HGP und VGP von Formica liegt bei 163 °C bis 177 °C. Der empfohlene Bereich für das flammhemmende Postforming-Laminat VFP beträgt 170 °C bis 180 °C. Weiße (helle) Laminate sollten immer im oberen Temperaturbereich geformt werden.

Es stehen eine Reihe von Postforming-Methoden und Arbeitsmittel zur Verfügung: von preisgünstigen Werkstattvorrichtungen bis hin zu anspruchsvollen Maschinen, die Platten an zwei Kanten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 15 Metern pro Minute bearbeiten.

Unabhängig davon, welches Verfahren angewandt wird, muss die Erwärmung des Laminats während der täglichen Arbeitszeit akribisch kontrolliert und überwacht werden. Schwankungen der Umgebungstemperatur, Heizspannung oder Maschinengeschwindigkeit können kritische Heizbedingungen stören, was zu Rissen aufgrund unzureichender Hitze oder Blasenbildung durch zu viel Hitze führen kann.

Eine äußerst effektive Methode, mit der die Umformungstemperatur kontrolliert werden kann, ist die Anwendung von wärmeempfindlichen Flüssigkeiten oder Wachsen auf dem zu erwärmenden Bereich. Diese Flüssigkeiten bzw. Wachse schmelzen bei der vorgeschriebenen Temperatur sofort und geben so genaue, visuelle Auskunft darüber, ob die Laminatoberfläche die erforderliche Temperatur erreicht hat.

Es können auch tragbare Infrarotthermometer verwendet werden, jedoch muss darauf geachtet werden, dass das Messgerät nur die Temperatur der Laminatoberfläche misst und nicht durch Wärme- oder Kältequellen in der Umgebung beeinflusst wird.

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